Die Stadtfeuerwehr
Bruck an der Mur leistete gemeinsam mit unzähligen Feuerwehren aus der
Steiermark und aus dem Burgenland Hilfsdienste im Katastropheneinsatz im
Mariazellerland.
Bedingt durch starken Schneefall und den meterhohen Schnee- und
Eismassen drohten einige Dächer einzubrechen. Obwohl im Mariazellerland
ein solcher Schneefall keine Seltenheit darstellt war der Umstand
ausschlaggebend, dass es im ganzen bisherigen Winter keine Tauperiode
gab, welche die Schneelast üblicherweise reduzierte.
Bereits vor zwei
Wochen brach das Dach des Gemeindeamtes Mariazell (zusätzlich bedingt
durch Schneeverwehungen) in sich zusammen.
Sensibilisiert durch die Einstürze der Hallendächer in Bayern und in
Polen, befürchteten die Verantwortlichen gleiches in der Obersteiermark.
Aus diesem Grund und nach Rücksprache mit der stmk. Landesregierung,
wurde nach starken Schneefällen in der Nacht am Freitagvormittag
der Katastrophenalarm ausgerufen.
Über die Florianstation Bruck/Mur wurde am 10.02.2006 um 09.45 Uhr
Bezirksalarm ausgelöst. Zu diesem Zeitpunkt waren die Wehren des
Abschnittes Mariazell schon seit den frühen Morgenstunden im Einsatz.
Von der Stadtfeuerwehr Bruck/Mur wurden MTF und LKW I von 14 Mann
besetzt und die Fahrzeuge mit den nötigen Werkzeugen und
Ausrüstungsgegenständen beladen. Aus Sicherheitsgründen wurden bei
beiden Fahrzeugen vor Gußwerk Schneeketten aufgelegt. Die Einteilung der
Aufgaben wurde von der Einsatzleitung (OBR Leichtfried, ABI Schager),
welche sich im Rüsthaus Mariazell etabliert hatte, vorgenommen.
LKW I Bruck übernahm mit 6 Mann und mit Unterstützung anderer Wehren das
Hotel zum schwarzen Adler am Hauptplatz von Mariazell.
MTF Bruck mit 8 Mann wurde nach Gußwerk beordert um die Villa und das
Nebengebäude des Landesveterinär a.D. vom Schnee zu räumen. Dabei
erwiesen sich die Vorsichtsmaßnahmen (Absturzsicherung) bei einem
Ausrutscher auf dem Dach als äußerst gesundheitsfördernd.
Beide Fahrzeuge waren um 21.30 Uhr wieder im Rüsthaus.
Seitens der Feuerwehr waren 160 Mann im Einsatz, das ÖRK hatte 75
Einsatzkräfte vor Ort.
Am Samstag wurde neben den Einheiten aus dem Bezirk
Bruck/Mur auch F&B Einheiten aus den Bezirken Graz Umgebung und Leoben
eingesetzt. Bundesheer, ÖRK, Bergrettung und Exekutive unterstützten die
Feuerwehrkräfte. Insgesamt waren 751 Mann im Einsatz. Vorrangiges Ziel
war die Räumung der Mariazeller Basilika. Zur Koordinierung der FW
Kräfte wurden die Stabsfunktionen der F&B Einheit 42 hochgefahren. Die
behördliche Einsatzleitung sowie die Verpflegungsstelle des ÖRK wurden
im Rüsthaus Mariazell eingerichtet. Die gesamte Öffentlichkeitsarbeit
(auch die behördliche) wurde von der F&B Stabsstelle (S5) wahrgenommen.
Von der FF Bruck/Mur wurde um 06.30 Uhr der LKW I mit 6 Mann
in das Katastrophengebiet entsandt. Aufgabe für den Tag war das Sägewerk
der Fa. Kaml und Huber in Gußwerk. Der Einsatztag war um 20.00 Uhr
beendet. Auch dieser zweite Einsatz verlief für die Mannschaft der FF
Bruck unfallfrei.
Sonntag,
den 12.02.2006 waren von Bruck/Mur 2 Fahrzeuge (LKW I und SRF) mit 12
Mann im Einsatz. Der Tagesauftrag führte die Männer unter Führung von
OBI Kreimer zu einer Landwirtschaft (Bauernhof und Stallgebäude) in
Mariazell.
Bedingt durch Berufsschüler musste ein Fahrzeug bereits am Nachmittag
den Heimweg antreten. Für die restlichen Brucker Florianijünger endete
der Einsatztag um 20.30 Uhr.
Die FW-Leute aus dem Bezirk Bruck wurden durch Einheiten aus den
Bezirken GU, HB KF und WZ (insges. 837 Mn) unterstützt. Zusammen mit
Bundesheer (511 Mn), ÖRK (105 Mn), Bergrettung, Exekutive und sonstigen
Dienststellen waren über 1500 Leute eingesetzt, um Schnee von den
Dächern zu schaufeln.
Im Laufe des Tages hörte der Schneefall erstmals auf. Die gemeldeten
Objekte aus den Gemeinden Mariazell, Gußwerk, St. Sebastian und Halltal
wurden von Statikern kontrolliert und entsprechend dem Risiko
eingeteilt. Die Festlegung (Reihenfolge) der Bearbeitung übernahm das
F&B Kommando.
Montag
wurden die Kräfte aus der Steiermark (Bez. BM, DL, FF, JU, MU, MZ, VO,
RA, BF Graz, FWZS-Schule) von einer F&B Einheit aus dem Burgenland
ergänzt. Zusammen mit anderen Organisationen waren beinahe 1800 Frauen
und Männer im Einsatz. Zwischenzeitlich hatten sich bereits mehrere
Unfälle mit 3 Verletzten ereignet. Diverse Privatfirmen unterstützten
die Mannschaften mit Spezialfahrzeugen.
Eine dieser Firmen war die Fa. Grollitsch aus Villach. Mit dem
Spezialfahrzeug wurden die Männer der FF Bruck auf Dächer in Mariazell
gebracht und gesichert. Zum Teil erfolgten die Arbeiten vom Korb aus.
Die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Kranfahrer erleichterte die
Arbeit enorm.
Auch dieser Tag verlief für die 6 Männer der FF Bruck unfallfrei. Der
Einsatz war nach
14 Stunden um 20.30 Uhr beendet.
Auch am
Dienstag, den 14.02.2006 arbeiteten die 6 Männer der FF
Bruck/Mur (LKW I) mit dem Spezialkranfahrzeug der Kärntner
Abschleppfirma zusammen. Zur Unterstützung standen Bundesheereinheiten
zur Seite, um das Dach des Kulturhauses im Stadtgebiet von Mariazell zu
räumen. Der Einsatz war um 21.00 Uhr mit der Rückkehr ins Rüsthaus
beendet.
FW Kräfte aus DL, FB, FF, JU, LB, RA, VO und der BF Graz halfen den
Brucker Kameraden (1016 Mn) bei Ihrer Arbeit. Wiederum waren für einen
Wochentag unglaubliche 1700 Mann vor Ort.
Mittwoch
(15.02.2006) konnte die Einsatzleitung langsam dem Ende der Arbeiten
entgegenzusehen. Zu den Männern aus dem Bezirk Bruck/Mur standen Züge
aus JU, LB, VO, BF Graz und BF Wien (500 Mn) im Kampf gegen den Schnee.
Bundesheer (540 Mn), ÖRK (105 Mn) und sonstige Einheiten erhöhten die
Schlagkraft auf 1210 Mann.
Seitens der FF Bruck/Mur wurden 6 Mann mit LKW I für weitere
Räumungsarbeiten in das Ortsgebiet von Mariazell abgestellt. Der Einsatz
konnte um 19.30 Uhr beendet werden.
Am
Donnerstag wurden die Restarbeiten durch F&B Einheiten aus dem
Bezirk Bruck und Weiz sowie dem Bundesheer durchgeführt. Die behördliche
Einsatzleitung, BH Mag. Bernhard Preiner, konnte am Nachmittag den
Katastrophenalarm aufheben.
Insgesamt waren innerhalb einer Woche (Do, 09.02. – Do, 16.02.2006) über
7.700 Frauen und Männer von Feuerwehr, Bundesheer, ÖRK, Bergrettung,
Exekutive und Landesdienststellen im Einsatz. Dank der F&B Organisation
und durch den gemeinsamen Einsatz aller Organisationen wurde das Ziel
erreicht.
Von der Stadtfeuerwehr Bruck/Mur wurden an 6 Einsatztagen mit
50 Mann
1036 km zurückgelegt und eine Arbeitsleistung von 650 Stunden erbracht. |