Aktuelles aus dem Jahr 2006

Katastropheneinsatz der FF Bruck an der Mur
Mehrere Tage Schnee-Einsatz im Mariazellerland

 
(siehe auch Bericht der Website des Bezirksfeuerwehrverbandes Bruck/Mur)

Die Stadtfeuerwehr Bruck an der Mur leistete gemeinsam mit unzähligen Feuerwehren aus der Steiermark und aus dem Burgenland Hilfsdienste im Katastropheneinsatz im Mariazellerland.

Bedingt durch starken Schneefall und den meterhohen Schnee- und Eismassen drohten einige Dächer einzubrechen. Obwohl im Mariazellerland ein solcher Schneefall keine Seltenheit darstellt war der Umstand ausschlaggebend, dass es im ganzen bisherigen Winter keine Tauperiode gab, welche die Schneelast üblicherweise reduzierte.

 

Bereits vor zwei Wochen brach das Dach des Gemeindeamtes Mariazell (zusätzlich bedingt durch Schneeverwehungen) in sich zusammen.

Sensibilisiert durch die Einstürze der Hallendächer in Bayern und in Polen, befürchteten die Verantwortlichen gleiches in der Obersteiermark.

Aus diesem Grund und nach Rücksprache mit der stmk. Landesregierung, wurde nach starken Schneefällen in der Nacht am Freitagvormittag der Katastrophenalarm ausgerufen.

Über die Florianstation Bruck/Mur wurde am 10.02.2006 um 09.45 Uhr Bezirksalarm ausgelöst. Zu diesem Zeitpunkt waren die Wehren des Abschnittes Mariazell schon seit den frühen Morgenstunden im Einsatz.

Von der Stadtfeuerwehr Bruck/Mur wurden MTF und LKW I von 14 Mann besetzt und die Fahrzeuge mit den nötigen Werkzeugen und Ausrüstungsgegenständen beladen. Aus Sicherheitsgründen wurden bei beiden Fahrzeugen vor Gußwerk Schneeketten aufgelegt. Die Einteilung der Aufgaben wurde von der Einsatzleitung (OBR Leichtfried, ABI Schager), welche sich im Rüsthaus Mariazell etabliert hatte, vorgenommen.

LKW I Bruck übernahm mit 6 Mann und mit Unterstützung anderer Wehren das Hotel zum schwarzen Adler am Hauptplatz von Mariazell.

MTF Bruck mit 8 Mann wurde nach Gußwerk beordert um die Villa und das Nebengebäude des Landesveterinär a.D. vom Schnee zu räumen. Dabei erwiesen sich die Vorsichtsmaßnahmen (Absturzsicherung) bei einem Ausrutscher auf dem Dach als äußerst gesundheitsfördernd.

Beide Fahrzeuge waren um 21.30 Uhr wieder im Rüsthaus.

Seitens der Feuerwehr waren 160 Mann im Einsatz, das ÖRK hatte 75 Einsatzkräfte vor Ort.

 


Am Samstag wurde neben den Einheiten aus dem Bezirk Bruck/Mur auch F&B Einheiten aus den Bezirken Graz Umgebung und Leoben eingesetzt. Bundesheer, ÖRK, Bergrettung und Exekutive unterstützten die Feuerwehrkräfte. Insgesamt waren 751 Mann im Einsatz. Vorrangiges Ziel war die Räumung der Mariazeller Basilika. Zur Koordinierung der FW Kräfte wurden die Stabsfunktionen der F&B Einheit 42 hochgefahren. Die behördliche Einsatzleitung sowie die Verpflegungsstelle des ÖRK wurden im Rüsthaus Mariazell eingerichtet. Die gesamte Öffentlichkeitsarbeit  (auch die behördliche) wurde von der F&B Stabsstelle (S5) wahrgenommen.

Von der FF Bruck/Mur wurde um 06.30 Uhr der LKW I mit 6 Mann in das Katastrophengebiet entsandt. Aufgabe für den Tag war das Sägewerk der Fa. Kaml und Huber in Gußwerk. Der Einsatztag war um 20.00 Uhr beendet. Auch dieser zweite Einsatz verlief für die Mannschaft der FF Bruck unfallfrei.

 

Sonntag, den 12.02.2006 waren von Bruck/Mur 2 Fahrzeuge (LKW I und SRF) mit 12 Mann im Einsatz. Der Tagesauftrag führte die Männer unter Führung von OBI Kreimer zu einer Landwirtschaft (Bauernhof und Stallgebäude) in Mariazell.

Bedingt durch Berufsschüler musste ein Fahrzeug bereits am Nachmittag den Heimweg antreten. Für die restlichen Brucker Florianijünger endete der Einsatztag um 20.30 Uhr.

Die FW-Leute aus dem Bezirk Bruck wurden durch Einheiten aus den Bezirken GU, HB KF und WZ (insges. 837 Mn) unterstützt. Zusammen mit Bundesheer (511 Mn), ÖRK (105 Mn), Bergrettung, Exekutive und sonstigen Dienststellen waren über 1500 Leute eingesetzt, um Schnee von den Dächern zu schaufeln.

Im Laufe des Tages hörte der Schneefall erstmals auf. Die gemeldeten Objekte aus den Gemeinden Mariazell, Gußwerk, St. Sebastian und Halltal wurden von Statikern kontrolliert und entsprechend dem Risiko eingeteilt. Die Festlegung (Reihenfolge) der Bearbeitung übernahm das F&B Kommando.

Montag wurden die Kräfte aus der Steiermark (Bez. BM, DL, FF, JU, MU, MZ, VO, RA, BF Graz, FWZS-Schule) von einer F&B Einheit aus dem Burgenland ergänzt. Zusammen mit anderen Organisationen waren beinahe 1800 Frauen und Männer im Einsatz. Zwischenzeitlich hatten sich bereits mehrere Unfälle mit 3 Verletzten ereignet. Diverse Privatfirmen unterstützten die Mannschaften mit Spezialfahrzeugen.

Eine dieser Firmen war die Fa. Grollitsch aus Villach. Mit dem Spezialfahrzeug wurden die Männer der FF Bruck auf Dächer in Mariazell gebracht und gesichert. Zum Teil erfolgten die Arbeiten vom Korb aus. Die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Kranfahrer erleichterte die Arbeit enorm.

Auch dieser Tag verlief für die 6 Männer der FF Bruck unfallfrei. Der Einsatz war nach
14 Stunden um 20.30 Uhr beendet.

 

Auch am Dienstag, den 14.02.2006 arbeiteten die 6 Männer der FF Bruck/Mur (LKW I) mit dem Spezialkranfahrzeug der Kärntner Abschleppfirma zusammen. Zur Unterstützung standen Bundesheereinheiten zur Seite, um das Dach des Kulturhauses im Stadtgebiet von Mariazell zu räumen. Der Einsatz war um 21.00 Uhr mit der Rückkehr ins Rüsthaus beendet.

FW Kräfte aus DL, FB, FF, JU, LB, RA, VO und der BF Graz halfen den Brucker Kameraden (1016 Mn) bei Ihrer Arbeit. Wiederum waren für einen Wochentag unglaubliche 1700 Mann vor Ort.

Mittwoch (15.02.2006) konnte die Einsatzleitung langsam dem Ende der Arbeiten entgegenzusehen. Zu den Männern aus dem Bezirk Bruck/Mur standen Züge aus JU, LB, VO, BF Graz und BF Wien (500 Mn) im Kampf gegen den Schnee. Bundesheer (540 Mn), ÖRK (105 Mn) und sonstige Einheiten erhöhten die Schlagkraft auf 1210 Mann.

Seitens der FF Bruck/Mur wurden 6 Mann mit LKW I für weitere Räumungsarbeiten in das Ortsgebiet von Mariazell abgestellt. Der Einsatz konnte um 19.30 Uhr beendet werden.

Am Donnerstag wurden die Restarbeiten durch F&B Einheiten aus dem Bezirk Bruck und Weiz sowie dem Bundesheer durchgeführt. Die behördliche Einsatzleitung, BH Mag. Bernhard Preiner, konnte am Nachmittag den Katastrophenalarm aufheben.

Insgesamt waren innerhalb einer Woche (Do, 09.02. – Do, 16.02.2006) über 7.700 Frauen und Männer von Feuerwehr, Bundesheer, ÖRK, Bergrettung, Exekutive und Landesdienststellen im Einsatz. Dank der F&B Organisation und durch den gemeinsamen Einsatz aller Organisationen wurde das Ziel erreicht.

Von der Stadtfeuerwehr Bruck/Mur wurden an 6 Einsatztagen mit 50 Mann 1036 km zurückgelegt und eine Arbeitsleistung von 650 Stunden erbracht.