"Explosion im Leiner Restaurant in Bruck. Acht Kinder im Haus
verschollen. Zwei Menschen von Flammen eingeschlossen." – Gott sei
Dank war dies nur eine Übungsannahme, aber die hatte es in sich.
Die eingesetzten Mannschaften wurden mit äußerst problematischen und
dramatischen Ereignissen konfrontiert. Im Möbelhaus fiel die Beleuchtung
völlig aus. Brandschutztüren wurden geschlossen und so Brandabschnitte
gebildet. Ob der Dunkelheit, der damit verbundenen schlechten Sicht und
aus Panik irrten Personen orientierungslos durch die Gänge, darunter
auch Jugendliche, die an einer Kindergeburtstagsfeier im Restaurant im
4. Obergeschoss teilgenommen hatten. Und von dort nahm die „Katastrophe“
ihren Ausgang.
Im Küchenbereich kam es zu einer Fettbrandexplosion, das Feuer griff
schnell auf Teile des Hauses über. Die starke Rauchentwicklung – ein
Bühnennebelgenerator leistete ganze Arbeit – behinderte die Arbeit der
Einsatzkräfte enorm. Hinzu kam natürlich das Ausmaß des „größten
Kaufmannes von Bruck“ mit ganzen 15.000 m².
Nach der Alarmauslösung und dem Eintreffen der Wehren Bruck Stadt –
die Koordination und Organisation der Übung oblag Kommandant ABI
Augustin Krammer –, Norske Skog, Austria Draht,
Oberaich,
Picheldorf und Böhler Kapfenberg wurden zwei Einsatzleitungen
beim Haupteingang des Möbelhauses in der Theodor Körnerstraße und bei
der Abholung am Kirchplatz eingerichtet.
Die Aufgaben der Feuerwehren bestanden neben der Brandbekämpfung und
Menschenrettung im Inneren des Hauses mit schwerem Atemschutz auch aus
dem Aufbau von Löschwasserzubringerleitungen und der Bergung von
Personen vom Dach des Gebäudes – ihnen war der Fluchtweg abgeschnitten
worden. Als Statisten fungierten die Angestellten der Fa. Leiner sowie
die Brucker Jugendfeuerwehr.
Im Verlauf der Übung holte dann die Realität des
Feuerwehralltags alle Beteiligten ein. Zwei
Fahrzeuge eilten zum Hotel Bahnhof. Von dort war eine
Brandmeldung
in der Bezirksfunkstation „Florian“ eingetroffen. Wie sich vor Ort
herausstellte, war wieder einmal mutwillig ein
Alarmdruckmelder ausgelöst worden. Leider sind solche Fehl- und
Falschalarme keine Seltenheit. 20 bis 30 pro Monat sind laut Kommandant
Krammer gar keine Seltenheit! Und dann soll der freiwillige unbezahlte
Dienst am Nächsten Spaß machen ....
Die
Übung ging aber natürlich trotzdem weiter. Die Erstversorgung
der "Verletzten" (beispielsweise Rauchgasvergiftungen) übernahm das
Rote Kreuz. Die Stadtpolizei Bruck an der Mur sicherte den Ort
des Geschehens ab.
Im Anschluss an den fast zwei Stunden dauernden "Einsatz" wurde mit allen
Beteiligten eine Übungsbesprechung abgehalten. Übungsbeobachter
berichteten über Plus und Minus der Einsatzarbeit. Die Erkenntnisse sind
wichtig, um im Ernstfall Schlimmes verhindern zu können. Diese
Erkenntnisse sind auch für Leiner Geschäftsführer Heinrich Zach von
größter Bedeutung, wird doch dem Thema Brandsicherheit im Konzern ein
besonders hoher Stellenwert eingeräumt.
In seinen Grußworten dankte Bürgermeister Bernd Rosenberger allen für das
gezeigte Engagement. Er war ebenso wie Vizebürgermeister und
Feuerwehrreferent Johann Strassegger stolz auf das Können und die
Schlagkraft der Wehren. Bezirkskommandant Leichtfried gratulierte ABI
Krammer zur gewissenhaften Vorbereitung und Abwicklung der Übung. Es
zeigt wohl von wirklichem Bürgerinteresse, ständig seine Freizeit für
Übungen und Einsätze zum Wohle aller zu opfern. |
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