Aktuelles aus dem Jahr 2004

"Der Leiner brennt!" in Bruck/Mur
 

"Explosion im Leiner Restaurant in Bruck. Acht Kinder im Haus verschollen. Zwei Menschen von Flammen eingeschlossen." – Gott sei Dank war dies nur eine Übungsannahme, aber die hatte es in sich.

Die eingesetzten Mannschaften wurden mit äußerst problematischen und dramatischen Ereignissen konfrontiert. Im Möbelhaus fiel die Beleuchtung völlig aus. Brandschutztüren wurden geschlossen und so Brandabschnitte gebildet. Ob der Dunkelheit, der damit verbundenen schlechten Sicht und aus Panik irrten Personen orientierungslos durch die Gänge, darunter auch Jugendliche, die an einer Kindergeburtstagsfeier im Restaurant im 4. Obergeschoss teilgenommen hatten. Und von dort nahm die „Katastrophe“ ihren Ausgang.

Im Küchenbereich kam es zu einer Fettbrandexplosion, das Feuer griff schnell auf Teile des Hauses über. Die starke Rauchentwicklung – ein Bühnennebelgenerator leistete ganze Arbeit – behinderte die Arbeit der Einsatzkräfte enorm. Hinzu kam natürlich das Ausmaß des „größten Kaufmannes von Bruck“ mit ganzen 15.000 m².

Nach der Alarmauslösung und dem Eintreffen der Wehren Bruck Stadt – die Koordination und Organisation der Übung oblag Kommandant ABI Augustin Krammer –, Norske Skog, Austria Draht, Oberaich, Picheldorf und Böhler Kapfenberg wurden zwei Einsatzleitungen beim Haupteingang des Möbelhauses in der Theodor Körnerstraße und bei der Abholung am Kirchplatz eingerichtet.

Die Aufgaben der Feuerwehren bestanden neben der Brandbekämpfung und Menschenrettung im Inneren des Hauses mit schwerem Atemschutz auch aus dem Aufbau von Löschwasserzubringerleitungen und der Bergung von Personen vom Dach des Gebäudes – ihnen war der Fluchtweg abgeschnitten worden. Als Statisten fungierten die Angestellten der Fa. Leiner sowie die Brucker Jugendfeuerwehr.

Im Verlauf der Übung holte dann die Realität des Feuerwehralltags alle Beteiligten ein. Zwei Fahrzeuge eilten zum Hotel Bahnhof. Von dort war eine Brandmeldung in der Bezirksfunkstation „Florian“ eingetroffen. Wie sich vor Ort herausstellte, war wieder einmal mutwillig ein Alarmdruckmelder ausgelöst worden. Leider sind solche Fehl- und Falschalarme keine Seltenheit. 20 bis 30 pro Monat sind laut Kommandant Krammer gar keine Seltenheit! Und dann soll der freiwillige unbezahlte Dienst am Nächsten Spaß machen ....

Die Übung ging aber natürlich trotzdem weiter. Die Erstversorgung der "Verletzten" (beispielsweise Rauchgasvergiftungen) übernahm das Rote Kreuz. Die Stadtpolizei Bruck an der Mur sicherte den Ort des Geschehens ab.

Im Anschluss an den fast zwei Stunden dauernden "Einsatz" wurde mit allen Beteiligten eine Übungsbesprechung abgehalten. Übungsbeobachter berichteten über Plus und Minus der Einsatzarbeit. Die Erkenntnisse sind wichtig, um im Ernstfall Schlimmes verhindern zu können. Diese Erkenntnisse sind auch für Leiner Geschäftsführer Heinrich Zach von größter Bedeutung, wird doch dem Thema Brandsicherheit im Konzern ein besonders hoher Stellenwert eingeräumt.

In seinen Grußworten dankte Bürgermeister Bernd Rosenberger allen für das gezeigte Engagement. Er war ebenso wie Vizebürgermeister und Feuerwehrreferent Johann Strassegger stolz auf das Können und die Schlagkraft der Wehren. Bezirkskommandant Leichtfried gratulierte ABI Krammer zur gewissenhaften Vorbereitung und Abwicklung der Übung. Es zeigt wohl von wirklichem Bürgerinteresse, ständig seine Freizeit für Übungen und Einsätze zum Wohle aller zu opfern.