Bislang fanden
sechs Landesfeuerwehrtage in Bruck an der Mur statt, im Jahr
1984 als letzter seiner Art der prestigeträchtige 100.
Man erwies der Kornmesserstadt als Gründungsort des
Landesverbandes solcherart die Ehre und organisierte für
drei Tage ein bombastisches Feuerwehrereignis. In der Zeit
vom 28. bis 30. Juni 1984 fanden in Bruck der
Landesfeuerwehrtag, der 20. Landesfeuerwehr-Leistungsbewerb
sowie der 14. Feuerwehrjugend-Leistungsbewerb statt. Wie
schon im Jahr 1970 war auch bei dieser Veranstaltung ein
Autokorso mit historischen Feuerwehrfahrzeugen Teil des
Rahmenprogramms.
Der erste Tag des Leistungsbewerbes war von heftigen
Regenschauern begleitet, so schienen jene Gruppen des
Freitags auch kaum in den vorderen Rängen der Ergebnisliste
auf. Insgesamt nahmen über 500 Gruppen am Bewerb um das
Feuerwehrleistungsabzeichen auf der Murinsel teil, am
Jugendbewerb auf der nahe gelegenen "Friesenheim
Sportanlage" immerhin 109 Mannschaften. |
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In der
Plenarsitzung des Landesverbandes legte
Landesfeuerwehrkommandant Karl Strablegg die Leistungsbilanz
der steirischen Feuerwehren für das Jahr 1983 vor.
Wichtigste Themen waren die eben erst umgesetzte lückenlose
Funksirenensteuerung im Land, die Bildung von Stützpunkten,
etwa auf dem Öl- und Chemikaliensektor, die hervorragende
Jugendarbeit und die Umstellung der gesamten Administration
auf EDV-Basis.
In seiner Rede anlässlich der Schlusskundgebung lobt
Strablegg die Verdienste sowohl der steirischen Feuerwehren
als auch des Landesverbandes. "Die gesellschaftliche
Bedeutung messe ich dabei nicht, wie so oft zitiert, an den
örtlichen Veranstaltungen der Feuerwehren, sondern an der
positiven Ausstrahlung, die eine disziplinierte,
idealistisch gesinnte und funktionelle Organisation mit über
43.000 Mitgliedern nun einmal auf das Gemeinwesen unseres
Landes ausübt."
Eine besondere Auszeichnung erfuhren die Feierlichkeiten
durch die Anwesenheit von Bundespräsidenten Dr. Rudolf
Kirchschläger. Mit der Auszeichnung zweier Lebensretter und
der Pokalübergabe an die erfolgreichen Wettkampfgruppen
durch Bundespräsident Dr. Kirchschläger, Landeshauptmann Dr.
Krainer und dem Landesfeuerwehrkommandanten endete eine der
größten und sicher auch bedeutendsten Veranstaltungen der
steirischen Feuerwehrgeschichte.
Die Fotografie zeigt die Teilnehmer der Schlusskundgebung am
Hauptplatz, Berichten zufolge waren es unglaubliche 10.000
Uniformierte! Auch wenn diese Zahl einer peniblen
Überprüfung wohl nicht ganz standgehalten hätte, so muss es
sich doch um eine überaus beindruckende Kulisse gehandelt
haben. Vielen Funktionären aus der gesamten Steiermark ist
die Schlusskundgebung 1984 jedenfalls als die mit Abstand
größte in der Geschichte der steirischen Landesfeuerwehrtage
in Erinnerung geblieben.
Aus Brucker Sicht interessant scheint die Tatsache, dass der
Hauptplatz – damals noch in beiden Teilen mit Parkflächen
ausgestattet – trotz dieser Menschenmasse nicht einmal zur
Hälfte gefüllt scheint. Ein augenfälliger Hinweis darauf,
dass es sich beim Koloman-Wallisch-Platz um einen der
größten unverbauten innerstädtischen Plätze Mitteleuropas
handelt.
Viele Häuserfassaden harrten 1984 noch ihrer Renovierung, in
der Mitte des Platzes ist der markante Flachbau des
Stadtreisebüros zu sehen. Er fiel Anfang 2005
Abrissmaschinen zum Opfer, um einige Etagen darunter die
Tiefgarage errichten zu können. |