FF 150 BM | 1868 – 2018 | 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Bruck an der Mur
 


Fotografie des Monats Oktober

Der 100. Landesfeuerwehrtag 1984 in Bruck
 

Bislang fanden sechs Landesfeuerwehrtage in Bruck an der Mur statt, im Jahr 1984 als letzter seiner Art der prestigeträchtige 100.
Man erwies der Kornmesserstadt als Gründungsort des Landesverbandes solcherart die Ehre und organisierte für drei Tage ein bombastisches Feuerwehrereignis. In der Zeit vom 28. bis 30. Juni 1984 fanden in Bruck der Landesfeuerwehrtag, der 20. Landesfeuerwehr-Leistungsbewerb sowie der 14. Feuerwehrjugend-Leistungsbewerb statt. Wie schon im Jahr 1970 war auch bei dieser Veranstaltung ein Autokorso mit historischen Feuerwehrfahrzeugen Teil des Rahmenprogramms.

Der erste Tag des Leistungsbewerbes war von heftigen Regenschauern begleitet, so schienen jene Gruppen des Freitags auch kaum in den vorderen Rängen der Ergebnisliste auf. Insgesamt nahmen über 500 Gruppen am Bewerb um das Feuerwehrleistungsabzeichen auf der Murinsel teil, am Jugendbewerb auf der nahe gelegenen "Friesenheim Sportanlage" immerhin 109 Mannschaften.

In der Plenarsitzung des Landesverbandes legte Landesfeuerwehrkommandant Karl Strablegg die Leistungsbilanz der steirischen Feuerwehren für das Jahr 1983 vor. Wichtigste Themen waren die eben erst umgesetzte lückenlose Funksirenensteuerung im Land, die Bildung von Stützpunkten, etwa auf dem Öl- und Chemikaliensektor, die hervorragende Jugendarbeit und die Umstellung der gesamten Administration auf EDV-Basis.

In seiner Rede anlässlich der Schlusskundgebung lobt Strablegg die Verdienste sowohl der steirischen Feuerwehren als auch des Landesverbandes. "Die gesellschaftliche Bedeutung messe ich dabei nicht, wie so oft zitiert, an den örtlichen Veranstaltungen der Feuerwehren, sondern an der positiven Ausstrahlung, die eine disziplinierte, idealistisch gesinnte und funktionelle Organisation mit über 43.000 Mitgliedern nun einmal auf das Gemeinwesen unseres Landes ausübt."

Eine besondere Auszeichnung erfuhren die Feierlichkeiten durch die Anwesenheit von Bundespräsidenten Dr. Rudolf Kirchschläger. Mit der Auszeichnung zweier Lebensretter und der Pokalübergabe an die erfolgreichen Wettkampfgruppen durch Bundespräsident Dr. Kirchschläger, Landeshauptmann Dr. Krainer und dem Landesfeuerwehrkommandanten endete eine der größten und sicher auch bedeutendsten Veranstaltungen der steirischen Feuerwehrgeschichte.

Die Fotografie zeigt die Teilnehmer der Schlusskundgebung am Hauptplatz, Berichten zufolge waren es unglaubliche 10.000 Uniformierte! Auch wenn diese Zahl einer peniblen Überprüfung wohl nicht ganz standgehalten hätte, so muss es sich doch um eine überaus beindruckende Kulisse gehandelt haben. Vielen Funktionären aus der gesamten Steiermark ist die Schlusskundgebung 1984 jedenfalls als die mit Abstand größte in der Geschichte der steirischen Landesfeuerwehrtage in Erinnerung geblieben.

Aus Brucker Sicht interessant scheint die Tatsache, dass der Hauptplatz – damals noch in beiden Teilen mit Parkflächen ausgestattet – trotz dieser Menschenmasse nicht einmal zur Hälfte gefüllt scheint. Ein augenfälliger Hinweis darauf, dass es sich beim Koloman-Wallisch-Platz um einen der größten unverbauten innerstädtischen Plätze Mitteleuropas handelt.

Viele Häuserfassaden harrten 1984 noch ihrer Renovierung, in der Mitte des Platzes ist der markante Flachbau des Stadtreisebüros zu sehen. Er fiel Anfang 2005 Abrissmaschinen zum Opfer, um einige Etagen darunter die Tiefgarage errichten zu können.

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