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Innenstadt im Fokus: Bruck setzt auf Daten und Dialog

Bruck an der Mur ist eine Stadt mit über 750-jähriger Geschichte, mediterranem Flair – und vielen Herausforderungen. Bürgermeisterin Susanne Kaltenegger hat die Weiterentwicklung der Innenstadt zur Chefinnensache erklärt und setzt dabei auf fundierte Daten und aktive Beteiligung.

Kürzlich präsentierten die Studentinnen der FH CAMPUS 02 Graz die Auswertung der Motivanalyse zur Hauptplatzgarage im Rahmen eines Treffens des ‚Forum Brucker Wirtschaft‘ im Rathaus.

Erstmals kombiniert die Stadt praktische Feldforschung mit digitaler Datenanalyse, um die Nutzung und das Potenzial des Stadtzentrums besser zu verstehen. In Zusammenarbeit mit der FH CAMPUS 02 Graz wurden das Nutzungsverhalten der Hauptplatzgarage und die Beweggründe der Besucherinnen und Besucher, die Innenstadt zu besuchen, erhoben. Parallel dazu liefert die Firma Invenium anonymisierte Mobilitätsdaten zur Aufenthaltsdauer und Herkunft der Innenstadtbesucher.

Was Menschen in die Stadt bringt

Im Rahmen eines mehrmonatigen Projekts führten Studentinnen der FH CAMPUS 02 hunderte Interviews mit Nutzern der Hauptplatzgarage. Die Befragung fand an zehn Tagen im Winter 2024 und Frühjahr 2025 statt. In der Analyse, die kürzlich vorgestellt wurde, zeigte sich: Der tägliche Einkauf sowie der Besuch der Gastronomie, Arztbesuche und Dienstleistungen wie Friseure oder Optiker sind die Hauptgründe für den Innenstadtbesuch. Die Garage wird vor allem vormittags genutzt, durchschnittlich für zwei Stunden. Wichtig ist den Besuchern die zentrale Lage und die erste Gratisstunde beim Parken. Die Mehrheit kommt aus Bruck selbst oder aus umliegenden Gemeinden wie Kapfenberg oder Leoben.

Digitale Daten – neue Perspektiven

Neben den persönlichen Interviews fließen seit dem Frühjahr auch Bewegungsdaten in die Planung der Stadtentwicklung ein. Die Stadt Bruck an der Mur nutzt dazu anonymisierte Informationen, die aus Mobilfunkdaten der Firma Invenium gewonnen werden. 

Die ergänzenden Bewegungsdaten zeigen, wann und wie lange Menschen im Zentrum verweilen und aus welchen Regionen sie stammen. Die Analyse bestätigt: Die Gratis-Parkstunde ist ein wichtiger Frequenzbringer, ebenso wie der Wochenmarkt oder Veranstaltungen. Gleichzeitig wird sichtbar, dass junge Menschen das Stadtzentrum seltener nutzen als ältere – ein klarer Handlungsauftrag für die Stadtentwicklung.

Von der Analyse zur Umsetzung

Die Erkenntnisse fließen jetzt in konkrete Maßnahmen: Ein Innenstadt- oder Wirtschaftskoordinator soll Anfang des nächsten Jahres als Schnittstelle zwischen Politik, Wirtschaft und Bevölkerung eingesetzt werden. Diese Funktion wird die Umsetzung neuer Angebote begleiten und bestehende Betriebe besser vernetzen. Zusätzlich wird im Herbst 2025 ein Wirtschaftsbeirat eingerichtet, der die Stadtregierung in wirtschaftsrelevanten Fragen strategisch berät.

Mit Formaten wie dem „Forum Brucker Wirtschaft“ und den „Brucker Businesstalks“ wird der Dialog mit Unternehmerinnen und Unternehmern vertieft. An insgesamt zehn Terminen jährlich wird der direkte Austausch gesucht, um gemeinsam Ideen zu entwickeln und die Herausforderungen der Innenstadt anzupacken.

Bürgermeisterin Susanne Kaltenegger ist überzeugt: „Eine lebendige und gut frequentierte Innenstadt entsteht, wenn Politik, Wirtschaft und Bevölkerung gemeinsam an einem Strang ziehen.“ Die Stadt setzt dabei auf moderne Analyse, reale Bedürfnisse und intensive Zusammenarbeit mit den Wirtschaftstreibenden.