Aktuelles aus dem Jahr 2006

Die "Zivis" von der Feuerwehr
 

770 Dienste, also etwa 6700 Einsatzstunden in der Bereichsalarmzentrale "Florian" der Stadtfeuerwehr Bruck an der Mur – das ist neben Fahrzeug- und Gerätepflege und anderen Tätigkeiten im Rüsthaus die jährliche Arbeitsleistung der Brucker Feuerwehr-Zivildiener. Ohne sie wäre heutzutage die Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes in einer solchen auf Freiwilligkeit aufgebauten Organisation undenkbar.



Was hat die jungen Männer also bewogen, sich gerade um einen Zivildienst bei der Feuerwehr zu bemühen. Zum einen ist es für manche die bereits bestehende Mitgliedschaft bei der Brucker oder einer anderen Wehr, zum anderen sind es oft echtes Interesse an der Sache, Standortvorteile oder auch Friedensaspekte. Als Vorbereitung für diesen Dienst gibt es eine viertägige Ausbildung an der Feuerwehr- und Zivilschutzschule Lebring. Danach folgt noch eine längere Einschulungsphase im Rüsthaus selbst. Bis die jungen Männer voll in den verantwortungsvollen Dienstbetrieb integriert werden können, vergehen so je nach Kenntnissen zwischen zwei und vier Monate.

Erfolg und Niederlage liegen bei Diensten manchmal sehr knapp beieinander. Der 19jährige Andreas Steiner (Lieblingsfarbe gelb, Freundin Alice) konnte innerhalb kürzester Zeit eine professionelle Menschenrettung organisieren und doch kam für die betreffende Person dann jede Hilfe zu spät. Ähnlich erging es vor einiger Zeit Florian ("Der Florian vom Florian") Tatschl, 21 (Lieblingsfarbe blau, Freundin Sabrina). Sein tragischstes Erlebnis war die Bergung eines in die Mur gestürzten Fahrzeuges, in dem vier Menschen den Tod fanden. Und doch war Freude dabei, denn eine Person konnte gerettet werden. Die größte Herausforderung für beide Zivildiener ist die Koordinierung mehrerer Einsätze gleichzeitig. Funksprüche und Telefonate beinahe im Sekundentakt verlangen höchste Konzentration und ausgezeichnetes Fachwissen. Natürlich werden bei Bedarf auch weitere freiwillige Wehrmänner zur Unterstützung in die Alarmzentrale beordert. Die "Zivis" erfüllt es stets mit Stolz, wenn alles zur Zufriedenheit funktioniert. Und das ist ja nicht immer so einfach, langen doch häufig ungenaue Ortsbeschreibungen von Schadensfällen ein. Auch ist es nicht immer klar, welche Einsatzkräfte wo benötigt werden. Das erschwert die punktgenaue Alarmierung. Für Philipp Hofbauer, 25, (Lieblingsfarbe rot – wenigstens einer! -, Freundin Christina), der erst seit kurzem die Brucker Feuerwehr-Zivis verstärkt, war es anfänglich einfach faszinierend, wie schnell Ausrückungen von statten gehen und so effektive Hilfe ins Rollen kommt. Philipp befindet sich noch in der Einschulungsphase und wächst langsam mit Hilfe der drei hauptamtlichen Feuerwehrmänner von Bruck in den Florian-Dienst hinein. Allen drei "Zivis" gemein ist ihre Vorliebe für ruhige Nachtdienste. Tagsüber lockt im Sommer eben das Freibad. Und diese Entspannung verdienen sie sich ja wirklich.

Die Stadtfeuerwehr Bruck an der Mur ist auch in Zukunft auf die Arbeit von Zivildienstleistenden angewiesen. Bei Interesse an diesem nunmehr neunmonatigem Dienst möge man bitte das Kommando unter 03862 / 51344 oder per email unter feuerwehr@bruckmur.at kontaktieren.